Clarissa Matter Tanz, Vertikaltuch
Michael Zisman Bandoneon
Michael Zisman und Clarissa Matter kreieren einen spartenübergreifenden Dialog, in welchem Musik (Bandoneon) und Tanz (Vertikaltuch) sich gegenseitig in luftige Höhen tragen, spielen und tanzen.
Florence Weber (FW): Was bedeutet Tanz für Sie?
Clarissa Matter (CM): Tanz ist meine Art, zu leben, die Welt zu verdauen und mich mit ihr zu verbinden. Tanz lässt mich ausdrücken, was ich nicht in Worte fassen kann. Bewegung kann nie lügen, das fasziniert mich.
FW: Was bedeutet Musik für Sie?
CM: Für mich ist Musik eine grosse Inspirationsquelle, in die ich mich fallen lassen kann und somit ein Türöffner für Kreativitätsfluss. Als Tänzerin arbeite ich gerade deshalb so gerne mit Musiker*innen zusammen, weil die beiden Kunstformen wunderbar aufeinander eingehen können und sich gegenseitig ergänzen und bereichern.
FW: Wie definieren Sie Ihre Kunst?
CM: Ich gebe mich in ein Gefühl, welches meinen Körper formt, bewegt und atmen lässt.
Ich beobachte jede kleinste Regung in meinen Gliedern und in meinem Ausdruck
und lasse zu, dass diese sich wandeln. So entsteht ein Raum, in welchem Alles möglich wird.
In der Kunst kann ich Ausdruck und Virtuosität mit Lebensfreude, Tiefsinn und Humor mischen. Dabei steht für mich die Körpersprache als Kommunikationsmittel immer im Zentrum, sei es auf der Bühne, im regulären oder integrativen Tanzunterricht oder in der Förderung von traumatisierten Jugendlichen im traumapädagogischen Kontext. Es liegt mir am Herzen, mein eigenes künstlerisches Schaffen mit dem Unterrichten und Weitergeben meiner Passion zu verbinden und Kunst und Bewegung möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Gerade die Bewegungskunst vermittelt Lebensfreude und eine starke Erfahrung der eigenen Möglichkeiten. Dieses Erleben von Selbstwirksamkeit baut Selbstvertrauen auf, schafft eine starke Resilienz und hilft dabei, Traumata zu überwinden.
FW: Was möchten Sie mit Ihrem Tanz vermitteln und den Menschen mitgeben?
CM: Natürlich geht es im Tanz immer auch um Ästhetik, doch wichtiger als das ist mir persönlich, eine Verbindung zwischen uns Performer:innen und dem Publikum aufzubauen. Tanz, so wie ich ihn verstehe, entsteht immer im Moment und ist deshalb immer eine einmalige Begegnung. In gewisser Weise kann der tanzende Körper zur Leinwand werden, wo sich die Vorstellungskraft der Tänzerin mit der Fantasie des Publikums verbindet. Diese Authentizität ist für mich das wertvollste an Live-Vorstellungen. Mich interessieren die Momente dazwischen, in welchen ich meine technischen Fähigkeiten in der Luft mit meinem Bewegungstheater-Hintergrund verbinden kann.
FW: Wo finden Sie im Allgemeinen Ihre Inspiration?
CM: Der Kern meiner Inspiration liegt im Leben. In Herzensfreude und in Herzensschmerz; in Schicksalsschlägen oder vielmehr in dem, was wir daraus machen. Und in der Stille der Natur, im Rauschen des Windes und wenn ich mir erlaube, in gewisser Weise Kind zu bleiben.
FW: Oft redet man von Tanz als Sprache und Musik als Sprache. Ist Kunst im Allgemeinen eine Sprache für Sie?
CM: Ja, natürlich! Was für eine schöne Frage. Ich denke, dass Kunst im Allgemeinen und insbesondere Tanz und Musik sehr wichtige, natürliche Ausdrucks- und Kommunikationsformen für uns Menschen sind. Rudolf Steiner (1861–1925) sagt von der Kunst sogar, sie sei Erzieherin der Menschheit zum Handeln aus Liebe.
FW: Gibt es Tanz ohne Musik?
CM: Nein, ich denke nicht, Tanz und Musik gehen Hand in Hand.
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